ADS, ADHS, Konzentrationsschwäche

Die Begriffslandschaft ist weitreichend, dadurch ist es für Eltern oft schwer zu erkennen, ob eine solche Beeinträchtigung vorliegt.

Wie äußern sich Konzentrationsschwierigkeiten?

Unter Konzentration versteht man, sich mit seiner gesamten Aufmerksamkeit einer bestimmten Tätigkeit, einem Reiz, einer Person oder einer Sache zuzuwenden. Solange die Konzentration anhält, werden andere Dinge nur am Rande wahrgenommen. Sie erfordert eine geistige Anstrengung und lässt mit der Zeit nach.
Ist diese Fähigkeit vorübergehend geschwächt bzw. beeinträchtigt, spricht man von Konzentrationsschwierigkeiten. Diese können in unterschiedlich starker Form auftreten.

  • Große Ablenkung/Unruhe bzw. schnelle Erschöpfung beim Arbeiten
  • Trotz intensiven Übens sind keine wesentlichen Fortschritte zu erkennen
  • Hausübungen, Lernstoff oder Hefte werden regelmäßig vergessen
  • Abschweifen der Gedanken beim Arbeiten zu Hause oder in der Schule
  • Schlechtes Schriftbild und Abschreibfehler
  • Es werden immer wieder die gleichen Fehler gemacht
  • Aufgaben werden nicht in der adäquaten Zeit gelöst
  • Zusätzliche Teilnahme am Förderunterricht oder intensives Üben zeigen keine Wirkung
  • Lernfrust und Vermeidungsstrategien
  • Auffälligkeiten im Verhalten (Ablenkung durch „Blödeln″ oder Zurückgezogenheit)

Sind Ihnen diese oder ähnliche Situationen vertraut, dann empfehlen wir Ihnen, eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Denn bloßes Üben bringt keinen Erfolg. Die Feststellung der Defizite und ein individuell abgestimmtes Training sind unabdingbar für die erfolgreiche Überwindung.

Fallbeispiel

Florian ist ein sehr aufgeweckter und neugieriger Junge. Er ist im Fußballverein und manchmal spielt er auch Tennis. Am liebsten tobt er mit den Nachbarsjungen im Freien herum. Seine Mutter muss ihn regelmäßig zwingen, seine Hausübungen zu machen. Jeden Tag gibt es Diskussionen und Streit. Er selbst sagt, er hasst die Schule und wofür er das eigentlich alles braucht. Das Stillsitzen macht ihn ganz kribbelig, am liebsten würde er beim Schreiben oder Rechnen in der Schule auch herumtänzeln.

Wenn Florian vom Fenster aus draußen etwas Interessantes beobachtet, dann hört er oft gar nicht mehr, was die Lehrerin gesagt hat. Wenn er dann nicht weiß, was zu tun ist, fragt er seinen Sitznachbarn. Und schon wird er wieder ermahnt, dass er ruhig sein soll. Wofür es so viele unterschiedliche Hefte gibt, weiß er eigentlich auch nicht. Manchmal vergisst er total, dass er auch welche, also eigentlich bestimmte, mit nach Hause nehmen soll. Und dann passiert es auch öfter einmal, dass er völlig überhört, dass die Lehrerin die Hausübung verkündet hat. Seine Mutter sagt immer zu ihm, dass er deswegen so viele Fehler macht, weil er sich überhaupt nicht konzentriert. Aber er weiß eigentlich gar nicht, wie er es anders machen soll. Er merkt nur, dass das beim Fußballspielen oder Legobauen wie von selbst geht, das macht ihm auch richtig Spaß. Wenn er groß ist, möchte er sowieso Fußballer werden, also wofür das Ganze?